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ORF Funkhaus Wien RP 6

Das Funkhaus Wien (Architekt Clemens Holzmeister) wurde in Teilen von Gustav Peichl umgebaut, der im RP 6 für die korrekte Sichtachse in den Sendesaal den Boden um 70cm anheben ließ.

Die Anhebung des Bodens stellte eine Notlösung dar, die außer der Gewährleistung der Sichtachse ausschließlich Nachteile hatte. tonarchitektur nahm die Möglichkeit wahr, den ursprünglichen Raum in Größe und Atmosphäre wiederherzustellen und das Sichtachsenproblem auf moderne und raffiniertere Art zu lösen: Das Regieplatzfenster, das in den großen Sendesaal blickt, wurde zum Periskop umgebaut. Was aussieht wie ein konventionelles Fenster, beinhaltet 2 Spiegel, die per Elektromotoren in ihrer Neigung verstellt werden können. So kann jeder Tonmeister per Wippe am Arbeitsplatz die perfekte Sichtachse für seine Körpergröße einrichten.

Die Segel an der Decke bestehen aus Sperrholz. Der Knick in den seitlichen Acrylglasreflektoren befindet sich auf der Hörachse - ein Teil der Schallenergie wird nach oben, der andere nach unten reflektiert. In die Wand integriert und somit unsichtbar, sind Helmholtz-Resonatoren zur Eliminierung der tiefen Frequenzen verbaut.

Der Luftschacht nach oben benötigte zusätzliche Dämmung. Die Implementierung von Schaumstoffelementen in Röhrenform stellte eine von mehreren gangbaren Möglichkeiten der Problembehebung dar.

Die Charakteristik der Akustik ist ausgerichtet auf klassische Musik. Für Kommentator/innen gibt es eine separate Sprecherkabine.

Projektpartner: Architekt Marcus Handsur
Fotos: ©Johann Löffler, Archiv Willensdorfer